Aktuell stehe ich an der
Norwegischen Finnischen Grenze und werde hier übernachten. Und denke darüber nach was in der ersten Woche alles passiert ist? Denn genau vor einer Woche bin ich in Richtung Travemünde gefahren.
Bis hier nach Utsjoki waren es genau 2117 km. Davon in Finnland 1723 km. Getankt habe ich ingesamt ca. 313 liter Diesel, bei einen durchschnittlichen Preis / Liter von 1,96 € sind das ca. 613 € an Kosten für den Diesel. Der Verbrauch von Tante Inge liegt bei ca. 13,5 Liter auf 100 km. Durchaus akzeptabel.
Aber das sind nur Zahlen.
Miich fasziniert die unvergleichliche Natur- und Tierwelt. Die unberührten Wälder, von denen mehr als die Hälfte des Landes bedeckt sind. Die vielen Seen. Dazwischen verstecken sich urige Ortschaften. Die endlosen Straßen mit wenig oder überhaupt keinen Verkehr. Die zurückhaltende Freundlichkeit der Finnen. Die Finnen sind einfach nur entspannt und glücklich. Und das obwohl hier auch die Sozialdemokraten regieren ;).
Und das geht auf mich über. Ich habe die Hektik des Alltages hinter mich gelassen und bin auch entspannt. Mein Blutdruck ist auf einmal normal. Woran liegt das wohl. Mein Plan den Ruhestand auf 2026 vorziehen, wird der richtige sein.
Was mich überrascht ist, dass hier noch richtiger Winter ist. Mit soviel Schnee hatte ich nicht gerechnet. Auch nicht mit dieser Kälte, vor allem der eisige Wind macht mir zu schaffen. Ich hatte mit Tauwetter und viel Schlamm gerechnet. Aber nicht mit bis zu minus 20 Grad. Nix mit Klimawandel und Erderwärmiung. Das ist für mich sowieso nur ein ideologischer Kampfbegriff der Grünen der uns von den wichtigen Problemen ablenken soll. Und wenn man Ängste schürt kann man die Bevölkerung steuern. Hat 1513 schon Machiavelli in der "Der Fürst" beschrieben (kann ich zum lesen empfehlen).
Vor 1000 Jahren war hier bereits mal alles Eisfrei (und Grün, nicht die Partei).....damals gab es noch keine Grünen.
Die Nacht war mit - 14 Grad kalt. Die mit Diesel betriebene Standheizung habe ich ganze Nacht angelassen. Wenn auch auf niedriger Stufe. Tante Inge ist gut isoliert und absolut winterfest. Ich hoffe das bleibt die nächsten Tage auch so.
Die Sonne scheint, es wird ein schöner Tag. Und endlich mal kein Neuschnee.
Nach dem Frühstück sondern will ich in Sodankylä einer der ältesten Holzkirchen von Finnland besuchen. Erbaut um 1689, erstaunlich das Holz so lange gehalten. Komplett eingeschneit und kann leider nicht von innen besichtigt werden. Das die Kirche unter der Last den Schnees nicht zusammenbricht wundert mich. In Deutschland brechen neue Sporthallen mit deutlich weniger Schnee auf dem Dach zusammen.
Hier steht auf Finnisch warum die Kirche nicht besichtigt werden kann. Die Finnische Sprache bleibt mir fremd......
Auf dem Rückweg zum Womo sehe ich eine ältere Frau mit der Finnischen Variante eines Rollator. Ein Potkukelkka (Tretschlitten). Die Frau ist glücklich damit.
Mein nächstes Ziel liegt an der Barentsee, der nördlichste Leuchturm Europas (auf dem Festland). Ca. 650km, werde ich heute aber nicht schaffen. Was ich zudem Zeitpunkt nicht weis, dass ich heute meine erste Begegnung mit einem Elch haben werde.
Es geht über die E6, die Eismeerstraße. 1931 gebaut. Von Rovaniemi nach Petsamo (dass 1944 von Russland anektiert wurde) gilt der Bereich bis Ivalo heute immer noch als Eismeerstrasse. Obwohl eine Europastrasse und Verbindungsstrasse nach Nordnorwegen ist kaum Verkehr. Selten mal ein LKW.
Die Straße lässt sich gut fahren, wenn auch stellenweise vereist.
Es ist Rastplatz ausgeschildert. Ich halte an, leider eingeschneit. Kein Kaffee für mich.......
Finnische Gartenzwerge......
Kaum Verkehr, in Ferne sieht man die Finnischen "Alpen" (eine Erfindung von mir).......
Ich fahre entspannt zwischen 60 und 70 km/h. Die Assistenzsysteme habe ich abgeschaltet. Das ständige Gefiepe geht mir auf den Keks. Habe selber Augen und kann denken und lenken.
Auf einen Rastplatz entdecke ich einen der wenigen LKW......8 Achsen, überlang. Leider in Deutschland nicht möglich......
Und in der Truckergaststätte meine erste Begenung mit einem Elch. Vom Buffet......und mit vegetarischen Beilagen (das muss sein). Lecker
Gestärkt geht es weiter. In Lappland sind Schilder zweisprachig. Finnisch und in der Sprache der Samen. Beides kann ich nicht aussprechen. In der Gemeinde Ivalo, die größte in Finnland und genau so groß wie Thürinen leben nur 7500 Menschen. Davon ca. 2000 Samen, wenige sprechen noch die alte Sprache.
Erst dachte ich der Weihnachtsmann fährt da mit einem Rentierschlitten auf dem zugefrorenen Fluss. Es ist aber eine Same auf dem Motorschlitten der die Rentiere vor sich treibt.
Ein Selfi von mir.....
Hinweisschilder warnen von Rentieren......sind das welche?
Auf Wiedersehen Finnland, ich passiere die Grenze nach Norwegen. Da Norwegen kein EU Land müssen die Zollvorschriften beachtet werden. Insbesondere Akohol darf nur in geringen Mengen mitgeführt werden. Ich werde nicht kontrolliert.
Gleich hinter der Grenze finde ich einen Platz zum übernachten......
Und hoffe heute vielleicht Nordlichter zu sehen. Der Himmel ist klar (zumindest bis eben) , wo Norden ist weis ich auch.
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Mein lieber Cousin, du bist der Verrückteste und den Verrückten. Wahnsinns Bilder, die Landschaft fantastisch, aber die Kälte und der Schnee sind schon ordentlich. Aber deine Ausrüstung scheint alles Kapriolen auszuhalten. Pass gut auf dich auf und lass die Rentiere nicht zu nah an dich ran.
Liebe Grüße von uns allen aus dem Sandigen