Der heutige Bericht umfasst zwei Tage, ich muss meinen Rückstand aufholen.
In den zwei Tage standen Städtetrips in Hermannstadt und Schässburg an. Nichts aufregendes an sich. Aber es wurde dann doch spannend, vor allem die Begegnung mit einem Bären. Dazu später.
Hermannstadt. Mein Übernachtungsort an einem Park erwies sich als Glückstreffer. Ruhig, bis zum Zentrum in 15min zu laufen. Das schaffe ich gerade so. Früh aufstehen, Duschen, Frühstück, kurz nach 9 Uhr bin ich bereits im Zentrum. Hermannstadt war einst eine wichtige Verwaltungsstadt der Siebenbürger Sachsen . Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen ist spannend, empfehle ich unbedingt zum lesen. Bereits seit dem 12 Jahrhundert besiedelt schafften es Türken nicht die Stadt zu besetzen und damit Siebenbürgen dem Osmanischen Reich zuzuordnen. Ende der 70er Jahre lebten noch über 25 000 Deutsche in Hermannstadt (von ca. 130 000 ). Nach dem Ende der kommunistischen Diktatur sind die meisten als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen. Heute leben ca. 1700 Deutsche in Hermannstadt. Peter Maffay ist auch aus Siebenbürgen, geboren in Kronstadt.
An das deutsche Erbe sowie der Ungarischen Minderheit wird heute überall erinnert. So sind z. B. Ortsschilder in drei Sprachen. Viele Hinweisschilder in der Stadt sind auch wieder in Deutsch.
2007 war Hermannstadt Kulturhauptstadt Europas, die gesamte Innenstadt wurde aus diesem Anlass hervorragend saniert.
Auf dem Markt fand zufällig ein Oldtimertreffen statt, genau mein Ding.
Das Brukenthal Palais, benannt nach Samuel Brukenthal (wer kennt Ihn nicht) beherbergt u.a. mit die wichtigsten Kunstsammlungen Rumäniens.
Außerhalb des Zentrums ist noch einiges an Arbeit.
Ich gönne mir ein zweites Frühstück, Spiegeleier auf Avocado Creme und Zubehör, ein Latte und O-Saft. Sieben Euro und es war lecker. Ich zufrieden mit mir. In zwei Wochen muss ich nach München zur Logistik Messe. Hoffentlich passt der Anzug noch und sitzt nicht so locker.
Auf den Rückweg zu Tante Inge entdecke ich eine Deutsche Buchhandlung.........hält mich fast eine Stunde auf und muss nun Bücher schleppen. Übrigens sprechen die jungen Leute überwiegend sehr gut Deutsch. Wird in der Schule gelehrt, man kann sogar das Deutsche Abi machen. Ich frage mich nur, Förderalismus sei Dank von welchem Bundesland. Wahrscheinlich Bayern.
Erstaunlich viele Deutsche Firmen haben Niederlassungen in Siebenbürgen. Die Lohnkosten und steuerliche Vorteile locken.
Und entdecke mehrsprachige Gullydeckel......
Nach einem kurzen Mittagsschlaf geht es weiter in die Nördlichen Karpaten Richtung Grenze Ukraine.
Und immer wieder Pferdefuhrwerke.
Ungeplant und doch nicht Planlos suche einen Übernachtungsplatz in Schaßburg, den ich auch leicht finde. Und stelle fest, dass ich mitten in einem Unesco Weltkulturerbe gelandet bin (Altstadt). Und das zu Recht.
Ich beschließe heute nicht zu kochen, will aber unbedingt Rumänisch essen. Nicht zu finden, Pizza kann ich auch zu Hause bei Dr. Oetker essen.
Dann finde ich ein Lokal und bestelle ich mir das zweite Gericht. Die Preise sind unschlagbar, durch 5 teilen.
Lecker, ich werde satt. Und bin zum zweiten Mal heute zufrieden........ob der Anzug passt ist mir egal.
Am nächsten Morgen geht es früh weiter in Richtung Nordkarpaten.
Eine andere Welt als in Hermannstadt. Es scheint als ist die Zeit stehengeblieben.
Idylle, für die Menschen sicher nicht. Aber immer sind die Leute freundlich, fast jeder winkt wenn ich vorbeifahre.
Im letzten Jahr bin ich 4 Wochen in Skandinavien unterwegs gewesen und keinen Elch richtig gesehen. Die Elche die ich gesehen hatte, stellten sich hinterher als durch den Klimawandel mutierte Schafe heraus.
Und ich bin 3 Tage in Rumänien und was läuft in ca. 200m Entfernung über die Straße. Ein Braunbär. Bis ich die Kamera in der Hand hatte war der Bär im Wald verschwunden. An dieser Stelle halte ich an und entdecke den Bären. Steige aber nicht aus. Als ich gerufen habe ;Hallo Bär, ein Foto bitte" ist er ausgerissen. Schade. Aber auf den Fotos sieht man den Bären.
Und dann wieder tolle Landschaften, der Norden der Karpaten gefällt mir bis jetzt in Rumänien am besten. Schade das keine Einreise in die Ukraine möglich ist.
Die Straßen sind hier auch fast im perfekten Zustand. Seltsam.
Dann wird es Zeit einen Platz zum Übernachten zu finden. Wegen der Bären nicht im Wald. Am Meer habe ich meistens einen Parkplatz in der Nähe von Häfen gefunden, in Städten von Parks oder Friedhöfen. Kirchen bieten sich auch an und ich habe diesen tollen Platz gefunden. Morgen geht es weiter in das Land der Magyaren.
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Hallo Steffen, verfolge die ganze Zeit schon deine Tour. Wir sind im Moment noch auf Kreta, wollen aber unsere Rückreise diesmal auch über Bulgarien, Rumänien machen. Wäre es möglich, deine Route zu bekommen. LG Heike