Rumänien, das unbekannte Land in Europa? Ja und Nein. Der erste Tag bestätigt Klischees. So zum Beispiel über den Zustand der Straßen.
Doch der Reihe nach. Zunächst muss ich nach der Übernachtung auf Bulgarischer Seite in Russe über die Donau (Grenzfluss) nach Rumänien fahren. Das sollte schnell gehen, Beides EU Länder, der Warenverkehr wird nicht kontrolliert. So meine Vorstellung. Auf Bulgarischer Seite geht es noch relativ flott.
Dann auf die Donaubrücke. Die Brücke, 1954 eingeweiht ist 2.8 km lang und teilweise bis zu 30m hoch, Zwei Etagen, oben der Straßenverkehr, unten fahren Züge. An der Auffahrt zur Brücke, genannt Brücke der Freundschaft, stehen zwei imposante Bauwerke aus den 50er Jahren. Zuckerbäckerstil, Genosse Stalin lässt grüßen.
Mitte auf der Brücke Stillstand, nichts geht mehr. LKW reiht sich an LKW. Und ich mittendrin. Und nur zwei Spuren auf der Brücke.
Der Blick auf die Donau ist zwar schön, aber ich hatte ein Ziel heute.
PKW' schleichen sich immer wenn ein Lücke in Gegenverkehr ist an den LKW vorbei. Irgendwann verliere ich die Nerven und fahre auch vorbei. Prompt kommt ein LKW auf der Gegenfahrbahn mit entgegen. Aber irgendwie geht es dann doch vorbei.
An der rumänischen Grenze dauert es ein Ewigkeit. Mir erzählt während wartens ein Bulgare, dass die überwiegend Türkischen LKW nach Belorussland durch die Ukraine fahren und dann weiter nach Russland fahren. Seitdem Ukraine Krieg hat der Verkehr stark zugenommen. Wie war das mit dem Embargo?
Tante Inge und ich werden gewissenhaft kontrolliert und nach insgesamt 2 Stunden war das Thema Grenzübertritt erledigt. Eine Elektronische Vignette für die Maut hatte ich mir am Vorabend im Internet gekauft. Rumänien hat wieder ein anderes System.
Wenn ich noch Amalgan in Zähnen hätte, heute während es garantiert rausgefallen, Ich habe noch nie so schlechte Straßen erlebt wie heute in Rumänien, Noch schlimmer sind Bahnübergänge. Die Möbel im Aufbau halten immer noch, ich bin begeistert. Alle Schubfächer gehen noch auf, nichts klappert. Von der Mercedes Fahrerkabine bin ich enttäuscht, irgendetwas klappert und ich finde es nicht. Eine E- Sicherung ist rausgefallen, die Elektrik funktioniert allerdings.
Während in Bulgarien noch gesittet gefahren wird, ist davon in Rumänien nichts zu spüren. Geschwindigkeitsbegrenzen, vor allen in den Ortschaften werden nicht beachtet. Vorfahrt sowieso nicht. Spaß macht das nicht.
Ich will in die Karpaten, muss durch die Donautiefebene. Bukarest umgehe ich auf Nebenstrecken. Fotos mache ich heute wenige, es ist ein reiner Fahrtag. Aufpassen muss man auf die vielen Pferdefuhrwerke die unterwegs sind.
Auf einmal sehe ich Ölförderstellen wie in Texas. Mir fällt ein, dass Rumänien neben Holland das einzige Land in Europa ist, in dem noch Öl gefördert wird.
Dann endlich der erste Blick auf die Karpaten.
Eine kurze Besichtigung des Cairman Kloster in 900m Höhe schaffe ich noch. Ich finde in der Nähe von Sinaia einen schönen Platz zum übernachten in ca. 1000m Höhe. Ich bin "Hundemüde" bei 3 Grad und Schneeregen bekommt mich heute keiner mehr aus dem Wohnmobil. Ich werde früh schlafen. Morgen dann mehr über Rumänien. Gute Nacht ;).
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Kommentare
Wirklich schöne Fotos und ein interessanter Blog.
Allzeit gute Fahrt mit diesem grandiosen Camper.
Viele Grüße Chris