
Das Auto des Jahres von 1990, der Trabant P601 als Kunstobjekt? Nein, es ist leider ein Schrottplatz. Schade. Der Trabant war mein erstes Auto, in gelb. Und das Wertstabilste welches ich je hatte. Genau nach 4 Monaten habe ich den für den doppelten Einkaufspreis wieder verkauft. Aber darum soll es nicht gehen.
Ich bin früh losgefahren, knapp über 300km über zwei Grenzen will ich heute fahren bis zum Kloster Rila nach Bulgarien. Warum zwei Grenzen? Ich will über Nordmazedonien abkürzen und passiere so die EU Außengrenze. Bulgarien gehört nicht zum Schengen Bereich, also Grenzkontrollen. Der Umweg über Nordmazedonien sollte sich später als Fehler erweisen.
Obwohl es regnet macht das fahren Spaß. Es ist überhaupt kein Verkehr. In einem "Bakkery" will ich auf Griechische einen Kaffee bestellen (extra am Vorabend geübt). Umsonst, der Verkäufer babbelt hessisch. Ist in Frankfurt aufgewachsen.
Ich nähere mich Nordmazedonien, tolle Landschaft.


An der Grenze ist relativ wenig los. Zwei Spuren haben geöffnet. Ich ordne mich in die Spur mit 2,50m Höhe (durchfahrt) . Ein Grenzbeamter in einer mir bekannten Uniform gibt mit den entscheidenden Hinweis. Tante Inge ist 3,20m hoch. Ein "wenig" Rangieren und damit ein "kleines" Chaos anrichten und schon steht ich in der richtigen Reihe (rechts war die Spur mit 2.50m Höhe eigentlich gut zu erkennen).

Noch eine Auto und dann bin endlich dran. Und was passiert..........die EDV für die Kontrolle Pässe steigt aus.Nix geht mehr. Hätte ich mich gleich richtig eingeordnet wäre ich schon durch, Und die hinter mir standen und mich reinlassen mussten, auch.

Das ganz scheint länger zu dauern, der Grenzbeamte der mich eingewiesen hatte spricht mich an. In Deutsch, Uniform vom BGS. Er kommt aus Deutschland und gehört zur EU Frontex Einsatzgruppe. Angenehmer Gesprächspartner, die Probleme an der EU Außengrenze sind heftig (Flüchtlinge). Von dem Beamten erfahre ich dass die EDV immer mal wieder aussteigt und im Normalfall nach 45min wieder läuft. Und nach 45min ging es weiter. Aber auch nicht so richtig, Grenzer und Zoll musste ich Tante zeigen und erklären. Egal ob die hinter mir warten müssen.

Über Nordmazedonien kann ich nicht viel schreiben. Transitroute nach Bulgarien, viel Verkehr. Für sensationelle 1,20 € den Liter Diesel getankt.
Nach ca. einer Stunde bin ich an der Grenze nach Bulgarien angekommen. Der mazedonische Beamte besichtigt Tante Inge ausgiebig. Fragt wo ich herkomme, auf meinen Verweis das ich aus Hessen komme, sagt er Eintracht Frankfurt und will sich über Fußball unterhalten. Ich habe von Fußball überhaupt keine Ahnung. Um aus der Nummer wieder rauszukommen sage ich schnell Union Berlin und er kontert mit from East Berlin. Ich hoffe das das Gespräch, auch mit Rücksicht auf die hinter uns wartenden, nicht länger dauert.

Nachdem ich endlich auf der Bulgarischen Seite bin, das Gebäude ist völlig runtergekommen - als Eintrittstor in die EU untragbar, vielleicht auch Absicht, wieder die gleiche Prozedur. Tante Inge erregt Aufmerksamkeit. Hierzu schreibe ich noch einen extra Beitrag, später. Dann will der Grenzbeamte mich noch zur Mautstation schleifen. Ein LKW Fahrer erkennt glücklicherweise dass ich einen Obu im Fahrzeug habe und so bleibt mir das erspart. Und ich und alle mir folgenden können endlich fahren.

Endlich in Bulgarien?
Ich war 1971 und 1972 schon einmal in Bulgarien. Also vor über 50 Jahren. Mit meinen Eltern und einem Moskwitsch 408 IE (der 408 IE ist heute ein gefragter Oldtimer, nur wenige wurden gebaut) und einen Klappfix Camping Anhänger. Ich weis nicht wie das meine Eltern seinerzeit geplant hatten, ohne Internetz, Autobahn und mit begrenzten Reisebudget (es durfte je Tag nur ein geringer Betrag getaucht werden). Morgen werde ich eine Stelle anfahren an die ich mich noch erinnern kann.
Ob wir damals am Kloster Rila waren, weis ich nicht mehr.
Durch das Pirin Gebirge geht zum Rila Gebirge. Wetter ist auch da, die Gipfel sind noch in Schnee gehüllt.


Das Koster liegt in einer Höhe von ca. 1200m Höhe und ist UNESCO Weltkulturerbe, Mit Freude stelle ich fest, dass Parkplatz fast leer ist.

Für mich ist nichts zutreffend, also kann ich eintreten.

Um 870 hatte sich der Altvater Johannes als Einsiedler hier zurückgezogen. Der Felsen war sein Lager, der Himmel seine Decke, Kräuter seine Lebensmittel. Er überstand dass alles durch seine Treue zu Gott. Na ja. Auf jeden Fall siedelten sich Fans vom Johannes hier auch an und irgendwann hat der Himmel als Decke nicht mehr gereicht und das Kloster wurde gebaut. Beeindruckend ist, dass während der Besatzung Bulgariens durch die Türken 500 Jahre lang das Kloster als Christlicher Ort erhalten werden konnte. Auch während des Kommunismus wurde das Kloster betrieben. Allerdings hatte die Kommunisten bereits nach 40 Jahren abgewirtschaftet.
Wenn es Orte gibt die man besucht haben sollte, dann gehört für mich das Kloster Rila auf jeden Fall dazu. Ich hätte hier Stunden bleiben können. Übernachten im Kloster geht auch nicht. Hier würde ich gern mal fasten.
Der Eingang.

Innenhof, Blick auf die Kirche.



In der Kirche ist fotografieren leider verboten.


Ein Mönch beim Wasser holen, das Koster wird immer noch von Mönchen betrieben.


Die Zellen der Mönche.

Auf dem Rückweg zum Übernachtungsplatz. Über Bulgarien scheibe ich morgen mehr......der Unterschied zu Griechenland ist gewaltig.

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