Tag 24 Mit der "Segelfähre" von Gedser nach Rostock

Veröffentlicht am 24. Oktober 2022 um 21:07

Meine letzte Nacht in der "Wildnis" am südlichsten Dänemarks. Wie erwartet hat der Wind am Wohnmobil in der Nacht gerüttelt und das Meer rauschte..........Es dennoch herrlich hier. 

Meine Fähre ab Gedser nach Rostock sollte 9 Uhr abfahren. Als ich früh wach werde.....strahlend blauer Himmel. Ich treffe sofort die Entscheidung auf die nächste Fähre um 11 Uhr umzubuchen. Dank Internetz kostenfrei möglich, leider gab es am südlichsten Punkt Dänemarks kein kostenfreies WiFi ;). In der Nebensaison sind die Umbuchten kostenfrei. 

Noch vor dem Frühstück (!) mache ich einen ausgiebigen Strandspaziergang. 

Meine Fähre die ohne mich abfährt. Ich wundere mich über den großen hässlichen Schornstein. 

Ich kann mich nur schwer von dem Platz trennen und verpasse fast die nächste Fähre. 

Gedser - ich dachte früher das ist ein große Stadt. 800 Einwohner und ein verschlafenes Dorf. Groß ist nur der Fähranleger, die Fährgäste lassen den Ort links liegen. Im kalten Krieg war Gedser ein wichtiger "Horchposten". Die Kriegsschiffe des Warschauer Pakt mussten diese Stelle passieren wenn es Richtung Atlantik gehen sollte. Und so mancher Flüchtling aus dem Arbeiter- und Bauernparadies, der über die Ostsee flüchtete, ist hier angekommen. 

Der riesige Fähranleger, leider muss ich gegen  Sonne fotografieren. 

Ich bekomme einen Schreck. Auf dem riesigen Bildschirm (schlecht zu lesen) stehen die nächsten Abfahrten. 

13:30 Uhr Berlin 

15:45 Uhr Copenhagen 

Aber keine Abfahrt nach Rostock!! Fährt denn heute keine Fähre mehr nach Rostock. Ich will mich gerade auf dem Weg zur Information begeben,  da macht es Klick und mein Gehirn schaltet sich ein. Dann nehme ich eben Fähre nach Berlin, Aber Berlin, Fähre?? über die Oder und dann den Oder Havelkanal über das Schiffshebewerk Niederfinow?? Das stimmt auch nicht. Des Rätsel Lösung: Berlin und Copenhagen sind die Namen der Schiffe und nicht die Zielorte. Verwirrend :). 

Die nächste Überraschung. Das Stellwerkhäuschen. Es ist die Originalkulisse von: "Die Olsenbande stellt die Weichen." Stand ursprünglich in Kopenhagen und wurde vor dem Abriss gerettet. 

Bis  in die  90er Jahre wurden auch Züge über die Fähren verladen. Es gab mal von Ostberlin einen Neptun Express nach Copenhagen. 

Fahrt auf die Fähre, mittlerweile Routine.

Auf der Fähre gönne ich mir zum Mittag auf meiner Reise  den ersten Fisch mit frittieren Gemüse, lecker. 

Der hässliche Schornstein ist kein Schornstein  sondern ein 30m hoher Rotorsegel. Durch den Wind dreht er sich und erzeugt Strom für die Hybrid Fähre. Entscheidend sind die großen Endscheiben, die nutzen den Magnus Effekt (wer hat in Physik aufgepasst) und halten den Wind am Rotor bzw. bringen den Rotor zu drehen. Geht doch mit alternativen Antrieben. Seltsamerweise verlangte die Fährgesellschaft einen Treibstoffzuschlag von 5 Euro. Ist der Wind auch teurer geworden? Werde die Fährgesellschaft mal anschreiben und die Erstattung der 5 Euro mangels Grundlage verlangen. 

Dike Kadetrinne ist gut gekennzeichnet, schließlich die Ostsee das meisten befahrene Meeresgebiet. 

Vorbeifahrt an der Mole von Warnemünde. Zu DDR haben wir hier gestanden und den Fähren nach Schweden nachgeträumt. Nun stehe selber auf eine Fähre von Schweden, In Anbetracht eines kommenden Datums  ein sehr emotionaler Moment (K.,  Du weist was ich meine) für mich. 

Schönes Wetter, Ich beschieße meine Plan zu ändern und noch einen Stopp in Warnemünde einzulegen. 

Ein Parkplatz ist schnell gefunden und ich bummle am alten Hafen in Warnemünde. 

Es gibt eine Fischbude nach der anderen,  aber ich habe heute schon  Fisch gegessen. Viele Touristen, war auch mal wieder schön unter Leuten zu sein. 

Ich übernachte in Krakow am  See. Habe noch einen schönes Platz gefunden,  

Für die nächste Tage schließe ich erst einmal den Blog. Am Sonntag schreibe ich noch einmal etwas zu den aufregenden 24 Tagen. 

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Kommentare

Jürgen Spethmann
Vor 2 Jahr

Hallo Hr Renner, leider habe ich erst heute Ihren Blog gelesen. Fand es sehr spannend wie Sie Ihre täglichen Erlebnisse wiedergeben und den Lesern einen Einblick in das Camperleben gewähren
Viel Spaß auch mit Ihrem neuen Off Road Gefährt und den sicherlich spannenden Reisen