Tag 18, ich bin schon 18 Tage unterwegs. Die Zeit vergeht viel zu schnell.
Ich beschließe, wie gestern schon geplant hier am Vennessund einen Tag Pause einzulegen. Der Platz ist ideal, ich bin der einzige hier. Durch die Fähre und den kleinen Fischereihafen gibt es immer etwas zu beobachten. Und es gibt einige Wanderrouten. Nach einem ausgiebigen Frühstück, der Regen hatte sich verzogen, soll mich eine Wanderung zu Olafsquelle führen. Das Wasser der Quelle soll über heilsame Kräfte verfügen. Der heilige Olaf, ehemaliger König von Norwegen auch Olaf der Dicke genannt, soll aus die Quelle getrunken haben. Der Olaf ist schon seit 1030 tot, die Quelle gibt es immer noch. Der Trail führt mich entlang des Fjords durch ein Naturreservat, es ist streng verboten den Weg zu verlassen bzw. Pflanzen abzureisen etc. Mit einigen Unbehagen sehe ich allerdings, dass irgendjemand seine alte Badewanne am Fjord entsorgt hat.
Kein Müll!! Ein kleines Schild wies darauf hin, dass es sich um einen Teil der Installation "Hai - Ku - Badekar" der Künstlerin Dorothy Cross handelt. Die kannte ich sogar bzw. Bilder von ihr aus einer Ausstellung in Fulda. Auch andere Künstler haben sich im Rahmen des "Artscape Nordland" verewigt. So schnell kann man Kunst mit Müll verwechseln...............
Der Weg entlang des Fjords ist wunderschön aber beschwerlich. Die Steine sind rutschig, ich habe meine Wanderstöcke vergessen. Und bereits einmal gelegen habe, ich beschließe nicht bis zur Olafsquelle zu laufen. So krank bin ich nicht das ich das Wasser trinken muss. Wahrscheinlich bekomme ich nur Durchfall davon.
Das Gestein ist interessant.....die weißen "Adern". Weiß nicht was das ist. Sieht nach Granit aus.
Dann noch ein wenig durch den Hafen gebummelt und ein ausgiebiger Mittagsschlaf folgt. Es fängt an zu regnen........
"Ladebox" für die Elektrofähren.
Was gehört noch zum Urlaub mit einem Wohnmobil?
Unschön, die Entsorgung der Abwässer. Toilette und anderen Abwässer werden getrennt gesammelt. Duschwasser bzw. das Abwasser aus der Spüle und Waschbecken kann man an dafür vorgesehen Entsorgungsstationen ablassen, Einfache mit einem Vierkantschlüssel (in Notfall geht eine Türklinke) Ventil öffnen und das Wasser läuft raus. Das Abwasser wird Grauwasser genannt.
In Norwegen findet man die Entsorgungsstationen in jeder größeren Gemeinde oder an den Fähranlegern.
Dann gibt es noch das Schwarzwasser, die "Rückstände" aus der Toilette. Diese werden in einer geschlossen Kassette gesammelt.
Die Kassette entnimmt man geschlossen, da läuft nix aus oder müffelt........Bei der Entnahme aus dem Wohnmobil verschließen sich die Öffnungen von selbst.
Und dann kann man alles in der Entsorgungsstation entsorgen, spülen und es kommt ein neuer Tab mit einer biologischen abbaubarer Chemikalie rein und gut ist. Es wird auch ein speziellen Toilettenpapier verwendet welches sich in der Kassette völlig auflöst.
Ich werde, wie bereits geschrieben, ein Komposttoilette in meinem Wohnmobil einbauen lassen. Weil ich keine Chemie verwenden möchte und weil ein Komposttoilette bzw. die Inhalte erst nach ca. 4 Wochen entsorgt werden müssen. Ich bin so auch nicht auf Entsorgungsstationen angewiesen. Und die Kassettentoilette muss alle 2-4 Tage geleert werden. Je nach Gebrauch.
Das Auffüllen von Frischwasser erfolgt auf keinen Fall an der Toilette. Dafür gibt es extra Wasserschläuche. Ich verwende grundsätzlich meinen eigenen Lebensmitteltauglichen Wasserschlauch. Mit verschieden "Adaptern" (Wasserdieb) kann ich überall Wasser tanken. Bei meinem eigenen Wohnmobil wird zusätzlich noch ein 2-Stufen Wasserfilter verbaut.
Bei Übernachtungen auf Campingplätzen freue ich mich immer auf die Duschen. Fast immer sind das mittlerweile Einzelduschen und haben durchaus Hotelstandard. In der jetzigen Jahreszeit sind die meisten Duschen nicht ausreichend oder gar nicht beheizt. Der clevere Wohnmobilist (ich) hat für diesen Fall einen elektrischen Heizlüfter dabei. Eine Steckdose findet sich immer, Fön und Glätteisen benötigen schließlich auch Strom.
Küchen finden sich auch immer auf Campingplätzen und sind gut ausgestattet. Und irgendetwas an haltbaren Lebensmittel kann man auch für Nachfolger liegen lassen.........falls mal jemand kommt den die Lebensmittel ausgegangen sind. Ich werde mein vegetarisches Hackfleisch hier lassen.........gemein ich weiß. Waschmaschinen findet man meistens auch.
Das war ein kleiner Einblick in das Camperleben, vielleicht will das mal jemand als Alternative zu "All in" Urlauben ausprobieren. Mir macht diese Art zu Reisen auf jeden Fall einen Riesen Spaß. Bei Fragen gern an mich wenden oder an die Jungs von RhönCamp. Das sind Experten.
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