Tag 11 Tromso

Veröffentlicht am 11. Oktober 2022 um 20:38

Heute wird ein Ruhetag eingelegt. Ich schlafe bis ca. 9 Uhr (bekomme ich zu Hause nicht hin).  Und was sich sehr durch das Fenster. Blauer Himmel und Sonne. Schnell aufstehen, Kaffee, Duschen und los geht es. 

Der Campingplatz ist hervorragend ausgestattet. Blitzsaubere Einzelkabinen zum Duschen, gut ausgestattete Küchen, Waschmaschinen, Sauna....alles vorhanden. Entsorgungsstation im Top Zustand. An jedem Stellplatz Kunstrasen. Das gefällt vor allem den deutschen Gästen (Gartenzwerge kommen bestimmt noch).  Die 40€ für die Nacht (Preise für Nebensaison) sind akzeptabel. Morgen werde ich das Frühstück ausprobieren. 

Die erste Herausforderung: Wie komme ich in die Stadt? 

Das Zentrum liegt auf der anderen Seite vom Fjord. Ich müsste über die Brücke laufen, ca. 6km. Das Foto habe ich bereits aus dem Zentrum geschossen, der Campingplatz liegt unterhalb des Berges im Hintergrund. 

Also die künstliche Intelligenz befragt: Es gibt eine Buslinie die alle 20min fährt. Bezahlung geht nur per App (sonst kommt man nicht in den Bus). App geladen, Kreditkarte hinterlegt, aus Versehen 2x bezahlt. Und ab geht es in die Stadt. 

Tromso ist mit ca. 74000 Einwohnern die größte Stadt in Nordnorwegen, immer noch ca. 340 Kilometer oberhalb der Polarkreises. Ungefähr auf denselben  Breitengrad wie Nord Alaska. 

Aufgrund des schönen Wetter beschließe ich nicht in das Museum zu gehen und mir lieber die Stadt anzuschauen. Es gibt noch die Reste einer schönen Altstadt zu sehen. Und es liegt ein Kreuzfahrtschiff im Hafen. D.h. einige Touristen sind unterwegs. Für die kleinen Geschäfte und Kneipen  sind das keine guten Gäste. Da alles auf dem Schiff all inklusiv ist konsumieren die nix in der Stadt. 

Fisch- und Walfang spiet heute noch eine wichtige Rolle für die Stadt. 

Die Fußgeängerzone ist gut besucht 

Hier gibt es Rentierburger 

Im Hafen liegen auch Boote mit dem Ausflüge für Walbeobachtungen, Polarlichtbeobachtungen usw. 

Blick über den Fjord zurEismeerkathedrale 

Denkmal für Roald Amundsen, erste Mensch am Südpol und wahrscheinlich auch am Nordpol.  Beeindruckende Persönlichkeit, (die nicht nur auf die Expeditionen zu den Polen reduziert werden sollte)  seine Biographie ist absolut lesenswert. Ist von Tromso aus 1928 mit dem Flugzeug zu einer Rettungsaktion zu einer Italienischen Polarexpedition aufgebrochen und seit dem verschollen. Vor einigen Jahren hat die Norwegische Regierung eine Suchaktion nach den evtl. Überresten gestartet. Außer dem Tank des Flugzeuges wurde nichts gefunden. 

Expeditionen in die Polarregion starten heute noch von Tromso. 

Mein Bild von Norwegen bekommet einen Riss: Salami vom Wal!!!

In 2021 hat Norwegen 1287 Wale gefangen und getötet. Ohne Absprache mit der Walfangkommission. Da Japan wegen dem Walfang massiv unter Kritik steht exportiert Norwegen Walfleisch nach Japan. Die Salami habe ich nicht gekauft. 

Laufen macht hungrig. Da die Rentiere in freier Natur gehalten werden habe ich keine schlechtes Gewissen einen Rentierburger zu essen. Das Fleisch ist sehr herzhaft mit einem ganz eigenen Geschmack. Zusammen mit einer kleine Cola und einen endlich einem richtigen Latte Macchiato hat mich der Spaß 40 € gekostet. Auf das selbst gebraute Bier für 9 € (0,25 l) habe ich verzichtet. 

Norwegen zählt auch aufgrund seiner Rohstoffvorkommen als einer der reichsten Länder mit einem hohen sozialen Standard. Das sieht und spürt man.  

Ein Blick wieder von der anderen Seite. 

Dann noch ein Besuch der Eismeerkathedrale von 1965.  Das Glasgemälde ist einer der größten in Europa. 

Wohnhäuser aus Holz überwiegen......

Fast jedes Auto hat Zusatzscheinwerfer, wahrscheinlich wegen der langen Dunkelheit im Winter notwendig. 

Auffällig sind die vielen E- Autos in Norwegen. Ein Gespräch mit dem Besitzer des Campingplatz klärt mich auf. Strom ist in Norwegen billig. Wenn ich es richtig verstanden 0,01 Cent / kw. Ein Liter Benzin kostet bis zu 2,60 €.  Um Winter im  die Batterien aufzuladen müssen die Batterien mit Heizungen nachgerüstet werden. Aber bei - 30 Grad fährt keine Elektroauto mehr. 

Norwegen hat keine Atom - oder Kohlekraftwerke. Mehr als 80% des Strom werden aus Wasserkraft gewonnen. 

 

Mittlerweile hat es angefangen zu stürmen und zu regnen......das ganze Wohnmobil wackelt. Aber mit der Heizung ist es kuschelig warm. Überlege ob ich noch den November in Norwegen bleibe..........

Morgen geht in Richtung Lofoten, der nächste Höhepunkt der Reise. 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Vivien
Vor 3 Jahr

Hallo lieber Steffen, danke für diese tollen Eindrücke! Ich habe jetzt ein Verständnis dafür erhalten was es bedeutet in ländlichen Regionen Gesundheitsversorgung durchzuführen :-). Ganz liebe Grüße

Conny
Vor 3 Jahr

Moin Steffen,
dein Reiseblog gefällt mit. Dadurch habe ich einiges neues gelesen und gelernt.
Gute Reise weiterhin!
Viele Grüße

Carsten Dohrn
Vor 3 Jahr

…. einen muss ich loswerden 😀…. In Sachen Nordlicht, einfach das Womo mit der Schnutte zuerst zum Nordpol ausrichten und dann Fernlicht anschalten = Nordlicht 🤣🤣…. davon ab, wieder sehr unter und tolle Bilder…💪👍