Tag 5 Querung des Arctic Circle

Veröffentlicht am 5. Oktober 2022 um 19:19

Tag 5 von Pajulammentie zur Grenzre nach Norwegen

07:00 aufstehen, die Nacht an dem See war herrlich. Absolute Ruhe, keine Bären gekommen  - alles gut. Da weit  und breit kein Mensch zu sehen ist habe ich ein wenig Frühsport gemacht. Und festgestellt , dass meine Gelenke ziemlich eingerostet sind. 10 Kniebeugen, das reicht für das erste. 

Überrascht war ich, dass heute früh  die Bordbatterie von dem Carrado Wohnmobil noch 75% der Leistung hatte. Obwohl ich am Abend zuvor ziemlich viele Verbraucher eingeschaltet hatte. Für die die sich mit Wohnmobilen nicht auskennen: Der Kühlschrank läuft im Stand mit Gas. Mit Gas  wird auch geheizt und das warme Wasser in Boiler erhitzt. Bis jetzt bin ich mit dem Wohnmobil sehr zufrieden. Ein Trip über mehrere Wochen mit immer mal freistehen ist durchaus möglich. Ich  werde die nächsten Tage noch über  Carrado Wohnmobil von RhönCamp schreiben. 

Frühstück, Duschen (geht besser als ich dachte) und los geht es. Die Temperaturen betragen mittlerweile nur noch 3  Grad. Hoffe das das nicht so weitergeht, jeden Tag ein Grad weniger. 

Heute soll es bis an die Grenze nach Norwegen gehen. Werde ich  nicht ganz schaffen, unterwegs gibt es einiges zu sehen

Erst einmal wieder  endlose Straßen, und kein Verkehr. 

Dann Rentiere 

Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ich werde heute noch einen "besonderen" Kontakt zu einem Rentier haben. 

Der erste Stopp ist Rovaniemi, die größte Stadt in Lappland Muss das schreiben leider abrechen, die Verbindung zum Internetz ist miserabel. Kann evtl. bis zum Wochenende dauern bis der nächste Bericht kommt !!!  // Intenet läuft doch wieder, es geht weiter

Der erste Stopp ist Rovaniemi, die größte Stadt in Lappland. Hier soll der Weihnachtsmann zu Hause sein und es gibt ein Museum über die Samen in Lappland. Das hat leider geschlossen, keine Saison mehr. Also zum Weihnachtsmann. 

Erste Überraschung. Genau am Weihnachtsmanndorf ist der Polarkreis. Wurde gut einen Kilometer vorverlegt.  Warum wohl?

Das ganz Weihnachtsmanndorf ist eine Art Disneyland auf Finnisch. Es gibt jede Menge zu Kitsch zu kaufen, man kann sich mit dem Weihnachtsmann (!!! was ist mit der Weihnachtsfrau und den *, mal sehen  was da noch von Grün / Rot kommt)  fotografieren lassen. Plärrende Kinder die nicht verstehen, dass zwar der Weihnachtsmann da ist es aber trotzdem keine Geschenke gibt. Nichts wie weg. 

Ein riesiges Areal, mit etlichen Restaurants, Geschäften........etc. Wenn ich den großem Busparkplatz sehe kann ich mir gut vorstellen was in der Saison hier los ist. 

Mich zieht es ein Stück weiter, Wasser für Wohnmobil auffüllen, Schmutzwasser ablassen. Das Chemieklo entleeren  (i-gitt) und tanken, 

In der Tankstelle bzw. im angeschlossen Restaurant habe ich die erhoffte Begegnung mit einem Rentier. In Form von einem leckeren Braten. Büffet für 11,90 Euro, da bin ich dabei. Überwiegend Trucker, Eingeborene aus der Umgebung sind die  Gäste   Keine Touris. Das essen war lecker, aber -  Was man in Finnland nicht bekommt: Einen leckeren Kaffee Latte. Was mir bisher angeboten wurde reicht für eine Kriegserklärung. Mache mir den Kaffee nun immer selbst, für was habe ich schließlich eine Küche im Wohnmobil. 

Ganz ohne Kaufrausch ging es bei  mir aber nicht im Weihnachtsmanndorf. Da ich immer kalte Füße  im Wohnmobil habe, musste ich mir die dicken Socken kaufen (kommen bestimmt aus Asien) und den kleinen Anhänger für jemand der bald Geburtstag hat ;). 

Die Temperaturen liegen mittlerweile bei  Grad. 

Bei der Abfahrt endlich mal ein Stau, der erste auf 1000  Kilometer. Dauerte aber nur 5min. 

So schön können Bushaltestellen sein 

Auf einmal wird die Straße auf 2km seltsam breit. Am  Ende wird mir klar, dass ist eine Behelfslandebahn für Flugzeuge. Im kalten Krieg gab es in Deutschland auch Autobahnabschnitte die so gebaut wurden. Es ist jetzt auch einiges an Militär zu sehen. Die Grenze nach Russland ist nicht weit und Norwegen ist als Gründungsmitglied der Nato der östlichste Posten. 

Das Wetter wird immer schlechter, es ist kalt die Vegetation wird immer ärmer. Kurz kamen mir Gedanken ob ich nicht doch besser nach Griechenland gefahren wäre. 

Das Navi zeigt mir in 19km einen Campingplatz an, ich beschließe da zu übernachten. Es ist mittlerweile schon 16 Uhr und ich habe keine Lust mehr zu fahren, Außerdem liegt mit der Rentierbraten schwer im Magen, Ich hätte weniger Essen sollen. Der Campingplatz, hat, wie immer in Finnland, eine Sauna. Die werde ich besuchen, In Finnland übrigens immer Männlein und Weiblein getrennt. Um die Diversen kümmert sich hier noch niemand. 

Der Campingplatz liegt wie immer an einem See und ist gut besucht: Es steht noch ein zweites Wohnmobil hier. 

Einen schnellen Internetzugang soll es geben, schnell ist anders. Ich kann aber mein Datenvolumen schonen. 

Morgen geht es nach Norwegen, ich will bis an die Barentssee fahren. Direkt an der Grenze zu Russland. Mal sehen ob ich ein Verbindung zum Internet bekommen. 

Gefahren Kilometer: 371 

PS: Man findet in Finnland an Übernachtungsplätzen häufig  Feuerstellen. Das Holz wird von den Kommunen gestellt. Da die Temperaturen mittlerweile unter 0 Grad liegen heute nix für mich. 

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Kommentare

Helix
Vor 2 Jahr

Hei in den Norden lieber Steffen,
dein Blog ist sehr unterhaltsam und flüssig geschrieben .
Toll ist , das du deinen Alltag mit jedem gefahrenen Kilometer immer mehr hinter dir die lassen kannst!
Die Natur im Norden ist wahrlich prächtig , die Menschenleere da hilft uns Städtern uns auf‘s wesentliche zu besinnen.
In Skandinavien ist die Saison oftmals mit dem Ende von deren Sommerferien zu Ende, so dass man schon Mitte August nicht mal mehr ein Kanu ausleihen kann.
Diverse Toiletten hätte ich den Nordländern schon zugetraut, da diese Fortschrittlicher und viel toleranter sind …
Gab‘s eigentlich schon nordischen Schnaps zu trinken??
Gute Reise weiterhin