Tag 1 bis 5 (von Bad Hersfeld nach Istanbul)

Veröffentlicht am 6. November 2022 um 21:18

Österreich Kaukasus2018

  • Österreich (Autoreisezug in die Türkei)
  • Türkei
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  • Türkei
  • Griechenland (Fähre nach Italien)
  • Italien

 

Teilnehmer

Dr. Stefan Slovik

Steffen Renner

Christian Navel

 

Tag 1 von Bad Hersfeld nach Bad Aibling (547 km)

Start um 05:00 Uhr in Bad Hersfeld nach Würzburg um Stefan zu treffen. Und gleich nach dem Start die erste Panne zu haben; Das Navi verbindet sich nicht mit dem I-Phone. Kurz nach Fulda funktioniert es plötzlich.

Stefan ist pünktlich in Würzburg und es geht gleich weiter durch das Taubertal, Altmühltal Richtung Bad Aibling. Unterwegs noch den geographischen Mittelpunkt Bayern besucht und in Essing zum Mittag Gulasch mit Knödel zum Mittag verspeist. Ankunft in Bad Aibling um 16:30Uhr, Übernachtung im Schwemer Hof. Christian trifft um 17:00 Uhr ein, nun sind wir vollständig.

Abendessen in Bad Aibling in einem Argentinischen Restaurant. Phänomenale Speisekarte, letztendlich gab es nur einige wenige Gerichte. Lecker war es. Im Anschluss ein Absacker im Hotel getrunken, die Route für den nächsten Tag besprochen. Um 22:30 Uhr "Nachtruhe".

 

Tag 2 Bad Aibling - Villach (Bahnverladung) 285 km

08:00 Uhr Frühstück im Hotel (wahrscheinlich für die nächsten Wochen das letzte Schwarzbrot gegessen)

Von Bad Aibling über einen Pass, durch die Felberntauern (Felberntauerntunnel) bei traumhaften Wetter Richtung Villach. Nach dem 2ten Pass zweites Frühstück (heißer Apfelstrudel, auf das Eis habe ich wegen der Figur verzichtet) mit Blick auf die Alpen

 

Über Nebenstrecken weiter nach Villach. Um ca. 16:00 Uhr Ankunft im Hotel am Seeblick. Hier wollen wir auf die Zugabfahrt mit dem Optima express warten. Mittlerweile hat sich Wetter komplett verändert, Dauerregen in Villach. Uns ist das egal wir sitzen bei lecker Essen auf einer überdachten  Terrasse mit Blick auf den See.

Um 19:00 Uhr Abfahrt zum Bahnterminal, nach 4min Fahrt die erste Kontrolle der Papiere am Terminal. Und nun beginnen die Probleme. Christian findet seine Grüne Versicherungskarte, Fahrzeug- und internationalen Führerschein nicht. Stefan und ich sind durch die Kontrolle durch. Zumindest mit meiner Grünen Versicherungskarte kann ich "aushelfen". Er nimmt meine, das fällt keine auf.  Christian packt sein ganzes Gepäck am Motorrad ab. Die Papiere fehlen und ohne Papiere keine Einreise  in die Türkei.

Mittlerweile hat sich Christians Frau gemeldet - die Papiere liegen zu Hause. Auf Nachfrage beim Zugpersonal wird erklärt das Kopien der Papiere für die Einreise in die Türkei ausreichen. Also werden die Papiere an eine E-Mail Adresse einer Terminal  MA gemailt, ausgedruckt und wir können endlich einchecken. Außer  einem Schweizer Motorradfahrer sind unseren Mitreisenden  ausschließlich ältere Türken die in den Heimaturlaub fahren. Wir werden ständig gefragt wo wir in die Türkei hinfahren.  Wenn wir allen Einladungen nachkommen die wir erhalten haben, dann sind wir Monate in der Türkei unterwegs und werden die Kaukasus nie erreichen.  Super nette unkomplizierte Atmosphäre - Orient wir kommen :).

 

Undd vom Bulgarischen Personal verzurrt

Beim Fahren in die Waggons  wäre Stefan fast gestürzt, die Metallplanken auf den Waggons sind nass und rutschig. Wir "überwachen" noch das Verzurren der Mopeds und dann beziehen wir unser Abteil im Waggon 2, Kabine 4.

Wir haben ein 6 Personenabteil für uns 3 gebucht. Wie da 6 Personen reinpassen sollen ist mir ein Rätsel. Das Gepäck verstaut, die Betten bezogen und ab geht es zum Abendbrot in den Speisewaggon. Hier ist völlige Dunkelheit, ein elektrisches Problem. Mit Verlängerungskabeln und vielen Verteilerdosen wir ein "Notlicht" installiert. Das Problem scheint öfters zu bestehen, die (alten DDR) Waggons sind über 40 Jahre alt.

Unser „6 Personenabteil“……

Im Restaurant wollen wir noch jeder ein Becher von unseren mitgebrachten Rotwein trinken, der Schweizer Motorradfahrer (Roland, 72 Jahre alt) setzt sich zu uns. Die Flasche Rotwein wird nun doch noch leer.

Kurz vor Mitternacht geht ab in die Kojen, ich habe noch nie  so bretterharte Betten erlebt (wie auf einem Holzbrett). Das Einschlafen geht, obwohl der Zug in einer Tour "rumpelt" relativ schnell.

 

  1. Tag - Zugfahrt Villach - Erdine (Türkei).

Die Nacht ist um 01:30 Uhr zu Ende, Grenzkontrolle Slowenien - Kroatien. Dann relativ schnell wieder eingeschlafen. Gegen 05:00 Uhr wieder wach, Christian sucht nach der Kontrolle seinen Reisepass ;). Früh, nach dem Aufstehen haben wir   dann den Reisepass hinter der Klappliege gefunden.

Um 07:30 Frühstück im Speisewaggon. Käse, Oliven, Tomaten Weißbrot und die mitgebrachte Knackwurst aus Thüringen (Danke Simone).

Die mitreisenden Türken haben Ihre Verpflegung i.d. R. mitgebracht. Ein Geruch aus Tomaten, Zwiebeln, Oliven, reichlich Knoblauch  und vielen anderen leckeren Sachen macht im Zug breit. Sieht richtig lecker aus.

Um 08:30 Uhr die nächste Kontrolle an der Kroatischen - Serbischen Grenze.

Es gibt ein neues Problem - Christian wird mit den Kopien der Papiere nicht nach Georgien / Armenien einreisen dürfen. Ich verweise auf DHL Easy Express um die Papiere nach Istanbul zu senden. Christian bzw. seine Frau entscheiden sich für eine andere Variante - Christians Frau fliegt am Dienstag nach Istanbul und bringt die Papiere. Und macht im Anschluss gleich Urlaub in Istanbul.

Die Fahrt im Zug verbringen wir im Speisewaggon bei viel Tee, und „Fenstergucken“  auf das verregnete Serbien und Bulgarien.

Sorgen macht mir mein Gepäck. Mittlerweile ist im Abteil alles durcheinander - wie soll ich das aller wieder verpacken.

Stefan lernt Arabisch und lernt, verbessert fleißig seine Kenntnisse. Er erklärt uns  die Arabische Sprache und verschiedene Vokabeln. Ich kann mir davon nix merken, Fremdsprachen sind nun mal nicht mein Ding. Wenn Stefan die mitreisenden Türken auf Arabisch anspricht, dann gibt es erstaunte Blicke aber keine Antworten. Sollten die Muslime nicht den Koran auf Arabisch lesen J………

Um ca. 18:00 Uhr passieren  wir die Serbische – Bulgarische Grenze und warten in Bulgarien auf eine neue Lok (wie an jeder Grenze).  Nach ca. 1  Stunde kommt eine mindestens 50 Jahre alte Diesellok. Und mit einer max. Geschwindigkeit von ca. 40 km/h passieren wir gegen Mitternacht Sofia (ich kann bei den harten Liegen nicht einschlafen)

  1. Tag Erdine – Istanbul 270 km

Um 04:00 Uhr wecken (nach dem ich endlich eingeschlafen bin) die Kontrolle an der Bulgarischen Grenze erfolgt im Zug. Um 4:30 Uhr sind wir in Erdine und können endlich aus den Zug.

Nun müssen wir warten dass wir unsere Mopeds vom Zug fahren können

Da wir als letzte auf den Zug gefahren sind, fahren wir auch letzte vom Zug L.

Der Vorteil – da wir als letzte an den Abfertigungsschaltern stehen haben die Beamten keine Lust mehr und wir bekommen schnell die vielen Stempel die wir brauchen um den Einreisestempel im Pass zu erhalten.

Und schon um  09:30 Uhr, nach ca. 5  Stunden Grenzabfertigung sind wir endlich in der Türkei.

Es geht in die Stadt (Erdine) zum Frühstück:

Dann besichtigen wir noch die Selimiye Moschee aus dem 15 Jahrhundert.

Und bei mittlerweile fast 30‘ und wolkenlosen Himmel geht über Landstraßen nach Istanbul.

Nach der Fahrt durch endlose Vororte (Istanbul hat offiziell 15 Mio Einwohner, es sollen aber über 20 Mio Einwohner sein) kommen wir am frühen Abend in unserem Hotel an.

Endlich duschen, ein kleiner Stadtrundgang und dann Abendessen auf der Dachterrasse unseres Hotels mit Blick auf den Bosporus. Christians Frau ist mit fehlenden Papieren aus Deutschland mittlerweile auch eingetroffen.

  1. Tag Istanbul

Heute  haben die den ganzen Tag Zeit in Istanbul, wir machen die „Klassische Besichtigungstour“ Byzanz, Konstantinopel  und Istanbul. Stefan erweist sich als ausgezeichneter Kenner der Stadt und deren wechselvolle Geschichte.

Hagia Sophia Moschee mit Christus Darstellung (mal nicht am Kreuz - und Maria). Beide kommen auch im Koran vor.

Am 16. Mai hat der Ramadan begonnen. Nach Sonnenuntergang wird hier in Gemeinschaft das Fasten gebrochen.

Als Reisende sind wir vom Fasten nicht betroffen. Hoffentlich bekommen wir im Landesinnern tagsüber etwas zu essen. Ich habe mich sicherheitshalber mit reichlich Wasser eingedeckt.

Da es morgen nach Anatolien weitergeht und wir ca. 500 km fahren müssen beenden wir den Tag in Istanbul recht früh. Auch brennen mir die Füße vom vielen laufen. Tagesbericht geschrieben und ab geht in das Bett. Das unser Hotel direkt neben einer Moschee liegt, haben wir das „Glück“ um ca. 05:00 Uhr von dem Ruf zum Morgengebet geweckt zu werden……….


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