
Nach einer ruhigen Nacht, es war kaum Seegang war die Nacht für mich um 07:00 Uhr zu Ende (Finnische Zeit = + 1 Stunde, bereits seit der Abfahrt in Travemünde gültig). Warum so früh?
1. Ich hatte Hunger und ab 08:00 Uhr gibt es Frühstück
2. Kurz vor Helsinki geht es durch die Schären, das wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Aber........der gestrige Abend endet mit einer Katastrophe.
Ich stelle fest, dass ich ein Beauty Case zu Hause vergessen habe und darin befindet sich die Haarbürste und die Antifalten Nachtcreme. Eine Haarbürste habe ich schnell organsiert, ob ich die Antifalten Nachtcreme in Finnland bekommen weis ich nicht. Wenn nicht habe ich ein Problem.
Frühstück wie immer ausgewogen und Gesund und mit Blick auf die Ostsee. Diese Kombination macht es.

Blauer Himmel, und immer noch Eisschollen auf der Ostsee. Aber keine Eisberge. Herrliche Fahrt durch die Schären kurz vor Helsinki.......



Pünktlich legen wir an und wir dürfen zu den Fahrzeugen auf die Autodecks.
Und dann......mit einmal laufen einige Techniker aufgeregt umher und diskutieren laut und zeigen auf die Bugrampe. Haben wir einen doch Eisberg geramt und gehen jetzt unter? Ich muss an die Titantic denken. Oder an die Estonia. da war es auch die Bugrampe.
Entwarnung: Eine Durchsage klärt auf, an der Bugklappe ist ein Ventil der Hydraulik defekt und die Klappe geht nicht auf . Aber es wird sofort repariert und dauert maximal eine Stunde.
Und wie reagieren die Passagiere? Die Finnen bleiben völlig entspannt und sind glücklich. Die Holländer tun so als ob die das nichts angeht (Kiffen hilft) und ein Deutscher mit einem Porsche regt sich auf und labbert die Monteure an das er nun einen wichtigen Termin verpasst. Mein Einwand, ob ich mich nun aufrege oder nicht führt zu keiner Änderung der Situation versteht er nicht.
Pünktlich nach einer Stunde können wir von der Fähre fahren, dieses Mal werde ich nicht vom Zoll kontrolliert und fahre bei herrlichen Wetter zu meinem ersten Ziel. Finnland ich komme.

Und kaum ich bin auf der Autobahn.......da bin ich genau so glücklich wie die Finnen. Kaum Verkehr, und wenn dann wird völlig entspannt gefahren. Und Reste von Schnee liegen auch noch.
Die Autobahn führte direkt nach St. Petersburg.

Mein erstes Ziel ist Kottka, eine Industiestadt an der Ostsee.
Ich will mir den ältesten Eisbrecher der Welt die "Tamo" ansehen. 1907 gebaut wurde der Eisbrecher im ersten Weltkrieg von Russland requiriert (!) und im 2ten Weltkrieg von den Deutschen und wurde auch militärisch eingesetzt. Im Jahr 1970 wurde der Eisbrecher stillgelegt und ab 1990 als Museum genutzt. Und da ich mal Seemann werden wollte, ziehen mich Schiffe magisch an. Nun bin ich wenigesten "Sehmann" :)
Leider hatte das Museum geschlossen und der Eisbrecher war nur eingeschränkt zu sehen.
Eisbrecher brechen das Eis, indem sie sich auf das Eis schieben und dann mit dem Gewicht des Schiffes im Eis einbrechen. Deswegen muss ein Eisbrecher schwer sein und benötigt starke Maschinen. In Russland fahren immer noch mit Atomkraft angetriebene Eisbrecher. Co2 Neutral.



Es geht weiter Ostwärts. Dann ist mit einmal die Autobahn zu Ende. Ich bin an der Grenze zu Russland. Die Grenze ist mittlerweile komplett geschlossen.

An der Grenze stehen riesige Einkaufzentren. Fast leer, früher muss im Grenzverkehr hier richtig viel los gewesen sein.
Meine Antifalten Nachtcreme erhalte ich hier auch nicht - schade.
Ich tanke noch schnell für "günstige" 1.97 € den Liter, billiger wird es nicht werden.

Direkt an der Grenze beginnt die via Karelia.
Ich fahre (teilweise) die östliche Route die an der Grenze zu Russland entlangführt. Die Via Karelia verläuft entlang einer uralten Handelsstraße, auf der die karelischen Kaufleute nach Norden reisten.
In Salla (Lappland) endet die via Karelia

Und da ist es wieder was mich auf meiner letzten Reise durch Finnland so beindruckt hat. Die Landschaft ist eine Erholung für Geist und Auge.
Und vor den Elchen wird auch schon gewarnt.

Je weiter ich Richtung Norden fahre umso winterlicher wird es. Die Seeen sind noch zugefroren......

Gegen 18:00 Uhr fange ich an einen Platz zum übernachten zu suchen. Nicht so einfach da die meisten Plätze in der Natur meisten voller Schnee und somit nur schwer zu befahren sind.
Schließlich finde ich in einem kleinen Ort an einem See mit Schwimmbad einen trockenen Platz. Es kam noch ein Finne der kurz in das Wasser gesprungen ist. Mir wäre das zu kalt aber er war glücklich.
Kleines Abendbrot (nur Gemüse von Frosta) , ein Glas Wein und war ich auch glücklich.
Un freue mich auf den nächsten Tag.

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